Powerpoint-Karaoke

Wer kennt sie nicht aus dem Berufs- und/oder Uni-Alltag: Präsentationen auf Powerpoint-Basis, bei denen der Präsentierende seine eigenen Folien kaum zu kennen scheint und in zähe Leseorgien (Stichwort: Powerpoint-Reading) bzw. die Inszenierung eines dadaistischen Kunstwerks verfällt, ohne auch nur den geringsten Anschein einer Ahnung über das Vorgetragene aufkommen zu lassen.

Nun wusste ich schon seit längerem, dass es eine Disziplin gibt, die diese Unsitte, nämlich das unwissende Präsentieren von Powerpoint-Foliensätzen, zur Maxime erhoben hat: Powerpoint-Karaoke.

Da ich Powerpoint-Karaoke nun aber schon seit längerem einmal ausprobieren wollte, dachte ich mir, ich biete auf der MinD-Akademie mal einen passenden Workshop an. Gesagt, getan.

Nun will so ein Workshop auch entsprechend vorbereitet werden. Besonders viele praxistaugliche Informationen zur Folien-Auswahl, Dauer eines Vortrags, etc. hatte ich im Vorfeld allerdings nicht gefunden. Meine bei der Workshop-Vorbereitung gesammelten Erfahrungen möchte ich daher an dieser Stelle kurz dokumentieren, damit es andere zukünftig ein wenig leichter haben:

Da wäre als erstes das Problem, passende Folien zu finden. Eine erste Auswahl erhält man beispielsweise per Google Advanced Search. Je nachdem wie trashig oder nicht (wieso eigentlich nicht? ;-)) es werden soll, bietet sich im Anschluss an diese Rohdatensammlung noch eine individuelle Selektion der Präsentationen an. Wichtigstes Kriterium sind vermutlich Länge und Aufmachung der Präsentation: Bei einer veranschlagten Vortragsdauer von sechs Minuten sollten es schon mehr als zwei Folien sein. Wenn es dagegen ein paar zu viele sind, ist das aber auch nicht tragisch (10+ sollten dafür Sorge tragen, dass die Folien während des Vortrags nicht ausgehen), die meisten Präsentationen lassen sich gut an beliebiger Stelle abbrechen. Dann käme da als nächtes die Aufmachung: Die Erfahrung zeigt, dass Textwüsten eher zäh zu präsentieren sind. Eine nette Mischung Bildern kombiniert mit wenig Text lädt zu kreativen Ausflügen ein. Animationen sind auch klasse. Je weniger der Vortragende über das Thema weiß, desto besser. Schlussendlich sind diese Präferenzen aber sehr subjektiv.

Bleibt mir zum Schluss nur noch, das Fazit einer Teilnehmerin zu zitieren: “Mein Bauch tut vom vielen Lachen weh” ;-)

Mir ging’s ähnlich. :-)