Wir sind Helden Eltern
Aug 8, 2012
Drei Bilder sagen mehr als tausend Worte:
Im Gedenken an eine couragierte junge Frau, die sich nicht zu fein war, für ihre Ideale zu kämpfen.
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mrs._Herbert_Stevens_May_2008.jpg
Erst wenn der letzte Entwickler geflohen, der letzte Kunde abgesprungen und das letzte Produktivsystem heruntergefahren wurde, werdet ihr feststellen, dass man schlechten Code nur schwer warten kann.
Engineers are usually pretty good problem solvers and so are software developers (which I also consider to be part of the engineering guild). But if that is the case, why is there so much crappy mediocre software around where people have apparently failed miserably at solving a certain problem?
Over the last few years I have come up with a theory for this, which I would like to elaborate on during the rest of this article.
Heute in der Mittagspause hatte ich eine äußerst interessante, in gewisser Weise aber auch schockierende Diskussion zum Bedingungslosen Grundeinkommen, die ich hiermit zu Papier bringen möchte:
Die Ausgangsthese war, dass das Bedingungslose Grundeinkommen einer Gesellschaft die Möglichkeit geben könnte, mehr als die Summe ihrer Einzelteile zu werden. Nämlich dadurch, dass Menschen die Möglichkeit erhalten, unabhängig von existenzsichernden Maßnahmen die Dinge anzugehen, für die sie brennen, die sie schon immer umsetzen wollten. Das wäre eine Gesellschaft, die meiner Meinung nach einen enormen Produktivitätsschub erreichen würde - Dienst nach Plan, wie er so viele große Unternehmen lähmt, hätte in einem solchen Setting keinen Platz.
Nun warf ein Kollege ein Argument in die Diskussion ein, mit dem ich so nicht gerechnet hatte, das mir aber doch zu denken gegeben hat: Seine Theorie ist, dass bei vielen Großkonzernen de facto bereits heute soetwas wie ein Bedingungsloses Grundeinkommen existiert, das lediglich an die physische Anwesenheit der Person des Arbeitnehmers geknüpft ist. Kontroll- und Motivationsmechanismen versagen auf Grund zäher, verkrusteter Strukturen, mangelnder Transparenz. Welche Art und Qualität von Arbeitsleistung erbracht wird, hat keine signifikanten Auswirkungen auf die monetären Aspekte der Tätigkeit.
Nun könnte man meinen, diese Groteske entspränge einer skurrilen Geschichte. “Könnte” wie “Konjunktiv”…
Wer kennt sie nicht aus dem Berufs- und/oder Uni-Alltag: Präsentationen auf Powerpoint-Basis, bei denen der Präsentierende seine eigenen Folien kaum zu kennen scheint und in zähe Leseorgien (Stichwort: Powerpoint-Reading) bzw. die Inszenierung eines dadaistischen Kunstwerks verfällt, ohne auch nur den geringsten Anschein einer Ahnung über das Vorgetragene aufkommen zu lassen.
Nun wusste ich schon seit längerem, dass es eine Disziplin gibt, die diese Unsitte, nämlich das unwissende Präsentieren von Powerpoint-Foliensätzen, zur Maxime erhoben hat: Powerpoint-Karaoke.
Da ich Powerpoint-Karaoke nun aber schon seit längerem einmal ausprobieren wollte, dachte ich mir, ich biete auf der MinD-Akademie mal einen passenden Workshop an. Gesagt, getan.
Nun will so ein Workshop auch entsprechend vorbereitet werden. Besonders viele praxistaugliche Informationen zur Folien-Auswahl, Dauer eines Vortrags, etc. hatte ich im Vorfeld allerdings nicht gefunden. Meine bei der Workshop-Vorbereitung gesammelten Erfahrungen möchte ich daher an dieser Stelle kurz dokumentieren, damit es andere zukünftig ein wenig leichter haben:
Eine Nachricht geht die Tage durch alle Medien: Unsere Krankenkassen sind so gut wie Pleite. Doch Rettung naht - man will mit der Homöopathie ein Kostensegment entdeckt haben, dessen Erstattungsfähigkeit man streichen könnte, da seine Therapeutika lediglich die Wirksamkeit von Placebos erreichen.
Angenommen, Homöopathika sind tatsächlich nur Placebos (wovon ich überzeugt bin), stellt sich trotzdem die Frage des allgemeinen Placeboeinsatzes:
Inzwischen mehren sich nämlich die Hinweise, dass selbst in der konventionellen Medizin diverse Wirkstoffe (man denke nur an die Wirkstoffgruppe der SSRI) lediglich mit Placebos konkurrieren können, teilweise aber im Gegensatz zu diesen riskante Nebenwirkungen mit sich bringen. Es wäre daher nur allzu konsequent, auch diese Wirkstoffe von der Erstattungsfähigkeit durch die Gesetzliche Krankenversicherung auszuschließen. Nur: Was macht man dann, wenn die Medizin keine Alternative zu diesen Wirkstoffgruppen bieten kann?
An anderer Stelle fordert man die Senkung des Preises homöopathischer Präparate auf den von gereinigtem Wasser. Nun ist dieser Denkansatz leider etwas kurzsichtig, gerade wenn es sich um einen Placebo-Wirkmechanismus handelt: Die Wirksamkeit eines Placebos steht in direktem Zusammenhang mit seinem Preis und seiner Invasivität (Stichwort: Placebo-Operationen).
Wobei: Wenn man den Preis für die Versicherten durch Wegfall der Erstattungsfähigkeit steigert, steigt dann auch die Wirksamkeit in Folge der Erhöhung der direkten Kosten?
Ein paar Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen: Wie erklärt man erklärt man einem Blinden, wie es ist zu sehen? Einem Tauben, wie es ist zu hören? Einem abgestumpften Menschen, wie es ist zu fühlen?
Prozessstandardisierung ist in aller Munde. Es gibt Unternehmen, die verdienen eine Stange Geld damit, Software zu verkaufen, deren einziger Daseinszweck es ist, Geschäftsprozesse zu standardisieren und zu optimieren. Und dann gibt es natürlich noch eine Menge anderer Unternehmen, die den Anwendern dieser Software dann erklären, wie sie diese denn nun tatsächlich zu ihrem Vorteil nutzen.
Aber was ist eigentlich “Prozessstandardisierung”?
Prozesse definieren Abläufe, klären Zuständigkeiten, so dass für vergleichbare Vorgänge nicht immer wieder das Rad neu erfunden werden muss. In gewissem Umfang ist das sicher hilfreich und ab einer gewissen Unternehmensgröße auch nötig. Aber leider verleiten, nein, erziehen diese Prozesse gar dazu, die grauen Zellen im Idle-Betrieb laufen zu lassen. Dann ist aus einem nützlichen Prozess ein starrer Prozess geworden, der jegliche Flexibilität im Keim erstickt, so dass es dann zum Problem wird, ein Paket mit einem nicht dem Prozess entsprechenden Paketdienstleister zu verschicken oder Open-Source-Software zur Produktivitätssteigerung einzusetzen (ein erlesener Teil meiner Leserschaft mag diese letzte Anspielung verstehen). Spätestens dann ist ein Prozess dysfunktional geworden und erfüllt seinen Zweck nicht mehr.
Die Lösung? Weniger Prozesse, mehr Eigenverantwortung. Menschen sind doch keine dressierten Affen (mein Dank für diesen Ausdruck geht an Wir sind Helden - ich hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können), sondern eigenständig denkfähige (aber leider nicht immer denkende) Geschöpfe.
…solche, oder zumindest ähnliche, Antworten erhält man, wenn man den Durchschnittsbürger nach den Ursachen für die zunehmende Lethargie im Lande befragt.
Die Ironie, die dieser Posse innewohnt, ist zwar durchaus beabsichtigt, schmälert die Bedeutung des Problems aber in keiner Weise.
Was ist es denn, das Menschen das Interesse und den Spaß an der Neugier verlieren lässt?